Der Herr der Klinge (Gesamtausgabe) – Florian Clever
Ein schwerverletzter Krieger wacht nach einer großen Schlacht ohne sein Gedächtnis auf. Er nimmt den Namen des sterbenden Wüstengenerals Roald an und schlägt sich wieder ins Leben zurück. Doch diese Schlacht wird nicht seine letzte sein, denn noch geben sich die Nomad:innen und die Armee von Ga-Thul beide nicht geschlagen.
Es wird jedoch nicht nur diese Sichtweise beleuchtet, wir gucken auch durch die Augen des sogenannten Blutwesirs Thasar, der die Befehle der Ältesten der Phat befolgt. Während er gegen die Nomad:innen um sein Leben kämpfen muss, ficht er gleichzeitig einen inneren Kampf um seine Loyalität mit einem ungewissen Ausgang aus. Unter anderem das macht ihn zu einer interessanten Figur.
Vor allem hat mir auch gefallen, wie dreidimensional beide Figuren geschrieben sind. Obwohl mensch automatisch eher mit dem Underdog Roald hält, ist Thasar auch nicht unsympathisch und seine Beweggründe sind immer sehr gut nachvollziehbar. Das sorgt dafür, dass mensch auch mitfiebert, wenn Thasar sich in Lebensgefahr befindet.
Wie von Florian Clever gewohnt gibt es natürlich auch wieder spannende Kampfszenen. Dadurch, dass Roald zu Beginn des Buches schwer verletzt ist, kann er sich nicht auf Stärke alleine verlassen, sondern muss sich auch mit einigen Tricks durchschlagen. Natürlich mischt auch Thasar in den Kämpfen mit und bringt durch seine Rolle als Wesir andere Blickwinkel auf die Kämpfe ein.
Diese Gesamtausgabe bringt schon viele interessante Aspekte mit: Den Überlebenskampf in der gnadenlosen Wüste mit ihren tödlichen Stürmen, die Schlachten und Hinterhalte des Krieges und auch die mysteriöse Magie der „Schwestern der Sonne.“ Der Weg der Nomad:innen in ihrem Kampf gegen die Phat war an keiner Stelle geradlinig und vorhersehbar, tatsächlich hat er von Überraschung zu Überraschung geführt und damit von Anfang an bestens unterhalten.