Tiefensog von Fred Ink
Nach den Ereignissen aus „Todessaft“ wird Privatdetektiv Walter Dekker keine Zeit gegeben, sich der Trauer zu widmen: Eine Invasion aus Tiefen Wesen bedroht Arkham, der mächtige Nekromant Jedediah Smith treibt in verschiedenen Welten sein Unwesen und ihre neuen Verbündeten scheinen auch nicht sonderlich vertrauenswürdig zu sein.
Dieses Mal findet der scheinbar aussichtslose Kampf gegen Alte Götter und Tiefe Wesen an ganz unterschiedlichen Orten statt: Tief im Meer, in der verfluchten Stadt Arkham selbst und sogar auf dem Mond. Durch diese ungewöhnlichen und für menschliches Leben nicht gerade zuträglichen Settings wird auch die Spannung noch einmal gehörig angezogen, weil alleine die Umgebung schon einen Überlebenskampf fordert.
Unsere liebgewonnenen und leidgeprüften Charaktere sind selbstverständlich auch wieder dabei: Der vom Pech verfolgt Walter natürlich, der ehemalige Totengräber William und sein pelziger Freund Fostur, dieses Mal auch wieder Untersheriff Barbara und die Voodoo-Priesterin Benita Lambeau. Dass sie mit ihren zahlreichen Macken alle so sympathisch sind, lässt mich natürlich umso mehr um ihr Leben bangen.
Was mir an der Reihe auch immer wieder gefällt, ist, wie freimütig hier mit Lovecrafts ursprünglichem Material umgegangen wird. Natürlich sind viele Aspekte von ihm inspiriert, aber Einiges wird auch mit einem Augenzwinkern übernommen und genug eigene Ideen stecken sowieso in dieser Mischung, um es auch (gerade) für Leute, die Lovecraft schon rauf- und runtergelesen haben, spannend zu machen.
Für mich war der vierte Teil ein weiteres Highlight. Er bricht an vielen Stellen aufs Positivste mit Erwartungen und schafft es immer wieder, einen zu überraschen, obwohl wir schon so viele Abenteuer mit diesen Figuren erlebt haben. Und er setzt auch immer wieder eine Schippe drauf, selbst wenn ich längst gedacht hätte, dass es gar nicht mehr möglich ist: Walter stolpert einfach immer wieder in noch größere und grauenerregendere Gefahren.