Januar 30

Todessaft von Fred Ink

Im dritten Band der Akte Arkham-Reihe müssen sich Privatdetektiv Walter Dekker und seine Verbündeten alten und neuen Feinden stellen: Vampire treiben in der Stadt ihr Unwesen und der Nekromant Jedediah Smith ist auch nicht so besiegt, wie es scheint. Und dann wird Walter auch noch auf Reisen in eine andere, gefährliche Dimension geschickt…

Neben den aus vorherigen Bänden bekannten Charakteren kommen auch einige neue hinzu. Das sympathische Sammelsurium von Figuren macht das Lesen der Schicksale, die sie ereilen, umso nervenaufreibender. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass einfach nur Charaktere grundlos „verheizt“ werden, stattdessen werden sie alle mit eigenen Persönlichkeitsmerkmalen, Stärken und Schwächen ausgestattet.

Es gibt auch viele Anspielungen auf andere Bücher des Autors, wodurch die Welten auf interessante Weise verbunden werden. Auch für mich, der nicht alle Bücher gelesen hat, aus denen hier Figuren und Begebenheiten erwähnt werden, war alles verständlich dargestellt und durch Fußnoten immer gut nachvollziehbar.

Wie gewohnt bleibt die Handlung von Anfang bis Ende rasant. Für die Protagonist:innen und auch uns Leser:innen gibt es keine Atempause. Dieses Dauerfeuer sorgt aber keineswegs für eine Reizüberflutung und darauf möglicherweise folgende Langeweile, denn das hohe Niveau wird gut gehalten und mensch möchte auch auf der letzten Seite noch unbedingt mehr davon lesen.

Vor allem das Ende hat es auch in sich und macht mich froh, dass der vierte Band auch schon erschienen ist. Für mich bleibt „Die Akte Arkham“ eine spannende Reihe, die langsam immer mehr ihrer Hintergründe enthüllt und damit immer wieder aufs Neue lesenswert ist.

Januar 15

Wave von Jan C. Koch

Eigentlich sollte Wave aufgrund ihrer Vergangenheit und der Taten ihrer Eltern lieber keine Aufmerksamkeit in der Zitadellenstadt erregen, doch dann wird sie in einen Unfall verwickelt und beginnt plötzlich, die Stimme ihres liebsten Radiomoderators Aki in ihrem neuen Hörgerät zu hören – und ausgerechnet der braucht ihre Hilfe, um eine Verschwörung aufzudecken.

Mich hat dieses Setting direkt angesprochen. Auch die Zitadellenstadt selbst, deren hypertechnologischer Aufbau nur dank anderer Dimensionen, über die so gut wie gar nichts bekannt ist, funktioniert, und die mysteriösen Fähigkeiten, die einige Figuren entwickeln, haben mein Interesse geweckt.

Die Figuren selbst haben mir ebenfalls gefallen. Wave ist eine aufgeweckte und sympathische Protagonistin und mich hat vor allem beeindruckt, wie gut die Nebenfiguren in die Geschichte eingebunden sind. Jeder Charakter hat seine Rolle, seine Ziele und seine Persönlichkeit bekommen.

Die zentrale Verschwörung, um die sich alles dreht, ist, ohne zu viel verraten zu wollen, kreativ und ungewöhnlich. Die Aufklärung lässt nichts vermissen und tatsächlich jedes Puzzlestück an seinen Platz fallen, wobei sie Handlungsstränge verbindet, die anfangs noch zufällig erscheinen.

Insgesamt hat mich der Auftakt der Zitadellenstadt-Saga vollends überzeugt, vom einzigartigen Worldbuilding über die interessanten und liebenswerten Charaktere bis zu dem perfekten Ende, das trotzdem noch genug Fragen aufwirft, um einen zweiten Teil zu rechtfertigen.