September 15

Der Herr der Drachen von Lara Morgan

Shaan und Tallis leben an weit entfernten Orten, doch sie sind durch ihr Schicksal verbunden: Während die eine eine ehemalige Straßendiebin ist, die davon träumt, eines Tages eine Drachenreiterin zu werden, ist der andere ein Clansmann, der wegen seiner Verbindung zu Drachen verstoßen wird. Gleichzeitig versucht der böse Gott Azoth, zu alter Stärke zurückzukehren.

Alles Punkte, die wir so oder so ähnlich bereits in zahlreichen Büchern des Genres gelesen haben. Tatsächlich wirkt die Handlung hier wie zusammengewürfelt aus zahlreichen anderen Fantasy-Büchern, was bei der reinen Anzahl davon allerdings auch schwer zu vermeiden ist.

Trotzdem lohnt es sich, dem ersten Band der Trilogie eine Chance zu geben, denn was ihm an Originalität fehlt, macht er mit seinen Figuren wieder wett. Es ist nicht so schlimm, dass die Protagonistin das Klischee der Auserwählten, die von der Straße kommt und Drachenreiterin werden will, erfüllt, wenn sie so sympathisch ist, dass mensch trotzdem bei jedem Schritt ihrer Reise mitfiebert.

Und die Story hält trotzdem Überraschungen parat. Vor allem die Idee, dass Drachen hier weder einfach wilde Bestien, noch stumpfe Reittiere der Menschen sind, sondern ihre Loyalität durch die Rückkehr von Azoth auf dem Spiel steht, hat mir gefallen.

Insgesamt hatte ich definitiv meinen Spaß mit dem Buch. Die Charaktere – und nicht nur die Protagonist:innen – sind mir ans Herz gewachsen und ich bin gespannt darauf, wie ihr Abenteuer weitergeht und ob sie ihre Freund:innen retten können.

September 3

Lost Project Trilogie von Robert Rittermann

Weil der Gringer-Asteroid, der einst von dem Asteroiden, der die Dinosaurier ausgelöscht hatte, auf seine Laufbahn gebracht wurde, große Teile der Menschheit auslöschen wird, reist ein Team von erprobten Expert:innen weit in die Vergangenheit, um die Katastrophe aufzuhalten. Und Teenager Tom steckt durch einen Zufall mittendrin.

Die Idee, Dinosaurier in der Umgebung, in der sie heimisch sind, gegen Menschen antreten zu lassen, hat mir gut gefallen. Vor allem die Vielfalt der urzeitlichen Tiere und die überraschenden Situationen, in die das Team immer wieder katapultiert wird, haben für Spannung gesorgt.

Und nicht nur die Saurier, auch die Umgebung und erste Asteroiden-Einschläge, die schon einmal einen Vorgeschmack auf die kommende Apokalypse geben, machen den Menschen das Leben schwer und den Leser:innen Freude.

Schön ist auch, dass die Figuren zwar jederzeit in Lebensgefahr schweben, sie aber auch nicht wie die Fliegen sterben, sodass bis zum Ende richtig spannend bleibt, wer von ihnen diese Mission überleben wird und wer nicht.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass Tom an einigen Stellen für seine Situation zu kompetent wirkt und der Eindruck entsteht, dass er als Protagonist eine kleine Sonderrolle bekommen hat. Andererseits wird sein Wissen auf den Gebiet auch begründet und in den meisten Situationen wirken seine Fähigkeiten absolut realistisch.