Der Herr der Drachen von Lara Morgan
Shaan und Tallis leben an weit entfernten Orten, doch sie sind durch ihr Schicksal verbunden: Während die eine eine ehemalige Straßendiebin ist, die davon träumt, eines Tages eine Drachenreiterin zu werden, ist der andere ein Clansmann, der wegen seiner Verbindung zu Drachen verstoßen wird. Gleichzeitig versucht der böse Gott Azoth, zu alter Stärke zurückzukehren.
Alles Punkte, die wir so oder so ähnlich bereits in zahlreichen Büchern des Genres gelesen haben. Tatsächlich wirkt die Handlung hier wie zusammengewürfelt aus zahlreichen anderen Fantasy-Büchern, was bei der reinen Anzahl davon allerdings auch schwer zu vermeiden ist.
Trotzdem lohnt es sich, dem ersten Band der Trilogie eine Chance zu geben, denn was ihm an Originalität fehlt, macht er mit seinen Figuren wieder wett. Es ist nicht so schlimm, dass die Protagonistin das Klischee der Auserwählten, die von der Straße kommt und Drachenreiterin werden will, erfüllt, wenn sie so sympathisch ist, dass mensch trotzdem bei jedem Schritt ihrer Reise mitfiebert.
Und die Story hält trotzdem Überraschungen parat. Vor allem die Idee, dass Drachen hier weder einfach wilde Bestien, noch stumpfe Reittiere der Menschen sind, sondern ihre Loyalität durch die Rückkehr von Azoth auf dem Spiel steht, hat mir gefallen.
Insgesamt hatte ich definitiv meinen Spaß mit dem Buch. Die Charaktere – und nicht nur die Protagonist:innen – sind mir ans Herz gewachsen und ich bin gespannt darauf, wie ihr Abenteuer weitergeht und ob sie ihre Freund:innen retten können.