August 18

Die Schwerter von Fortrus von Benjamin K Hewett

Im zweiten Teil der Reihe um „Beschaffungskünstler“ Tees und seine Familie und Freund:innen fliehen sie in die Abtei von Fortrus, eine Horde blutrünstiger Nachtschatten auf den Fersen. Doch die Mauern der Festung bieten keinen Schutz, wenn der Feind sie schon längst überwunden hat…

Die liebgewonnen Charaktere aus dem ersten Teil tauchen auch hier wieder auf und vor allem Magnus und Lucinda zeigen andere Seite von sich. Es kommen allerdings auch viele neue Figuren ins Spiel, die bis zum Finale undurchschaubar bleiben und mit ihren undurchsichtigen Motiven für Spannung sorgen.

Das große Mysterium in diesem Teil besteht darin, wem die Protagonist:innen vertrauen können, denn die Nachtschatten haben überall ihre Finger im Spiel. Dabei werden viele falsche Fährten gelegt und Hinweise eingestreut, sodass die Enthüllung sowohl überraschend, als auch realistisch ist.

Wie schon von der Reihe bekannt, wird hier der Humor großgeschrieben. Es gibt ernste, traurige und spannende Momente, aber fast alle können mit sarkastischen Kommentaren aufwarten, die alles auflockern und die Weltsicht des Protagonisten herüberbringen.

Auch das Setting mit seinen interessant eingesetzten Fantasy-Elementen konnte mich überzeugen. Es werden nicht einfach Genre-Klischees bedient, sondern nur eingebaut, was auch zur Story passt – Wie die Ringe der Assassin:innen, die praktisch als Speichermedien für ihre gesammelten Taten dienen und der Person, die sie trägt, unterschiedliche Fähigkeiten verleihen.

August 18

Ebene der Flammen von Florian Clever

Die große Schlacht ist geschlagen und der Khan gefallen. Während alle Hoffnung verloren scheint, schart Arite von den Weißen Mähnen einen Bäuer:innenarmee um sich und Javor, der Sohn des alten Khan, leistet ebenfalls noch Widerstand.

Neben den Szenen aus Sicht der bereits im ersten Teil liebgewonnenen Charakteren, sehen wir hier auch einen Teil der Geschichte durch Javors Augen. Dadurch erfahren wir, was im Herzen des Kampfgeschehens vonstatten geht und bekommen einen interessanten Ausgleich, da Arite selbst lange Zeit fern von den großen Städten geblieben ist.

Und wie immer ist nicht klar, wer den großen Kampf um die Grüne Weite überleben wird. Das macht es realistischer, da der Großteil der Figuren nun einmal sterblich ist, und lässt einen bis zum Ende um deren Schicksale bangen. Trotzdem hat mensch nie das Gefühl, dass eine Person nur für den Schockeffekt sterben muss.

Die Action ist gewohnt flott geschrieben und vor allem das Finale, bei dem einerseits die menschlichen Truppen und andererseits die uralten Ahngeister aufeinander treffen, hat es echt in sich. Die Beschreibung der Festung mit ihren vielfältigen Verteidigungsanlagen, die es noch einmal schwieriger für die Protagonist:innen machen, hat mir auch gut gefallen.

Wie immer überzeugt Florian Clever mit seiner ganz eigenen Mischung aus Action, sympathischen Charakteren und einer Spannung, die durch den immer wieder auftretenden Humor und die lockere Schreibweise nicht vermindert wird.

August 5

Ein Weg aus Magie und Tee von Luisa Velontrova

Als Tio den Job im Schloss des berüchtigten „dunklen Souveräns“ annimmt, findet sie sich schon bald in einem Abenteuer wieder, das sie über die Grenzen ihres Landes und ihrer Vorstellungen hinausträgt und mit gefährlicher Magie in Kontakt bringt.

Was mir schon in den ersten Kapiteln aufgefallen ist, ist, wie liebevoll diese Welt gestaltet wurde. Es gibt zahlreiche Nebencharaktere mit ihren eigenen Persönlichkeiten und Hintergründen und auch auf die Geschichte der Länder, die im Verlauf der Geschichte besucht werden, wird angespielt.

Allerdings gibt es so viele Nebenfiguren, die mit Namen genannt werden, dass es nicht leicht ist, sie alle zu behalten und viele von ihnen kommen nur am Anfang und Ende vor, sodass sie zu kurz kommen.

Die Handlung nimmt sich Zeit, ist aber von Anfang an spannend. Die Geschichte wartet mit einigen Überraschungen auf und setzt mehr auf das Mysterium um die Krankheit des Souveräns, als auf Action – Was aber nicht heißt, dass es keine Kämpfe gibt, die dadurch besonders spannend werden, dass Tio und Airis keine professionellen Kämpfer:innen sind.

Insgesamt hat mir das Buch vor allem wegen der sympathischen Charaktere gut gefallen. Es ist leicht, sich mit ihnen zu identizifieren und bis zum Ende mitzufiebern, an dem jeder einen würdigen Abschluss seiner Geschichte bekommt.