„Game On, Novalee“ spielt in einer Welt, die für ein Fantasy-Rollenspiel typisch ist. Was das Buch besonders macht ist die Tatsache, dass die Charaktere (bis zu einem bestimmten Grad) wissen, dass sie sich in einem Spiel befinden und deshalb öfters mal versuchen, die Regeln der Simulation zu ergründen oder sogar für ihre Zwecke auszunutzen – Zum Beispiel die Tatsache, dass sie als NPCs dem Helden hinterherteleportiert werden, falls sie sich zu weit entfernen, oder den „Kopfurlaub“, den der Held macht, wenn er gerade offline ist.
Interessant ist auch, dass Protagonistin Novalee eigentlich gar keinen Bock darauf hat, in die weite Welt auszuziehen und viel lieber in Ruhe gelassen werden will. Weil sie aber als NPC keine andere Wahl hat, als sich anheuern zu lassen, ist sie gezwungen, auf diese Reise zu gehen.
Ihr einzigartiges Wesen spiegelt sich auch im Schreibstil wieder, der locker ist und die Regeln gerne mal ein bisschen bricht. Er ist angenehm zu lesen und hat mich an vielen Stellen zum Schmunzeln gebracht.
Das Buch macht aber mehr, als nur Videospielklischees humorvoll aufzubereiten, auch wenn es anfangs den Anschein hat, denn durch ihre Abenteuer wird die bunt zusammengewürfelte Gruppe aus lustigen und sympathischen enger zusammengeschweißt und praktisch zu einer Familie, sodass man die Entwicklung ihrer Persönlichkeiten und Beziehungen untereinander schön verfolgen kann.
Ohne spoilern zu wollen, kann ich an dieser Stelle nur verraten, dass die Geschichte teilweise auch richtig ernst wird und auch einige clevere Wendungen bereithält. Vor allem das Ende hat mir gefallen, weil es typische Schlussszenen von Videospielen noch einmal gehörig auf den Kopf stellt.