Juni 6

Tage der Schatten (Gesamtausgabe) von Florian Clever

Maika die Schattenhand ist ein hochrangiges Mitglied der Nachtalbe, einer Diebesbande, die die Gassen der Königsstadt Galdin-Sor unsicher macht. Doch deren Tage scheinen gezählt, als sich auf einmal ihre konkurrierenden Banden zusammentun. Auch Inspektor Ismael, der auf der anderen Seite des Gesetzes steht, wird in diese gefährlichen Ereignisse hineingezogen…

Maika und ihre Freunde wie Quicks, der Bettler mit seinem Kater Pummel und einer bewegten Vergangenheit, sind ein sympathisches Völkchen. Sie werden einem mit ihren Stärken und Schwächen genauso nähergebracht wie Ismael, obwohl die beiden auf verschiedenen Seiten kämpfen. Mit beiden Hauptfiguren trotz ihrer unterschiedlichen Interessen mitzufiebern, macht ihre Reise umso spannender. Es fällt einem nicht schwer, die Charaktere in sein Herz zu schließen und auf ihr Überleben in den grausamen Gassen der Stadt zu hoffen.

Mir hat auch das Setting sehr gut gefallen. Obwohl die Handlung in einer Königsstadt spielt, kriegen wir von prächtigen Bällen oder Turnieren zu dessen Ehren nicht viel mit. Stattdessen verschlägt es uns in die Armenviertel, die Kanalisation oder auf Friedhöfe. Das sorgt dafür, dass wir einen interessanten und einzigartigen Blick auf diese Stadt bekommen. Auch, wie Maika sich an ihre Heimatstadt gewöhnt hat und wie sie mit ihren zahlreichen Gefahren umgeht, wird realistisch beschrieben.

Die Action kann sich ebenfalls sehen lassen. Maika als Diebin setzt natürlich eher auf Unauffälligkeit, aber da sie häufiger in Kämpfe verwickelt wird, ist auch Schnelligkeit von ihr gefragt. Die Kampfszenen sind dynamisch beschrieben und reißen einen mit, ohne dabei verwirrend zu werden.

Was mir vor allem gefallen hat, ist die Verknüpfung der übernatürlichen und sehr weltlichen Handlungsstränge. Einerseits haben die Diebesbanden ganz normale Probleme wie Geldmangel und Razzien, andererseits treiben auch ganz andere Gestalten in der Stadt ihr Unwesen und stellen eine noch größere Bedrohung dar.

Die Auflösung der Story ist auch gut gelungen, alle Handlungsfäden finden ihren zufriedenstellenden Abschuss – was aber nicht bedeutet, dass es nicht ständig Überraschungen gibt, die einen als Leser:in immer wieder fesseln und die Seiten verschlingen lassen!

April 7

Tage der Schatten 2: Die Geschwister von Florian Clever

Der tyrannische Ulfgard, nun ehemaliger Anführer der Nachtalben, ist tot, Maikas Probleme damit aber bei Weitem nicht gelöst. Nicht nur ihr untoter Bruder, der ganz eigene Vorstellungen vom Zusammenleben als Familie hat, auch die auf Rache sinnenden Kanalratten, Konkurrenten der Nachtalbe, lauern immer noch in Galdin-Sor, der Gewaltigen.

Allerdings bleibt die sympathische Diebin nicht die einzige Protagonistin, auch der Ex-Inspektor Ismael ist wieder dabei und sorgt dafür, dass wir auch Eindrücke von der anderen Seite des Gesetzes bekommen. Dieses Mal stehen sie sich allerdings nicht alleine als Gegner:innen gegenüber…

Es gibt natürlich auch wieder eine bunte und ausgefallene Auswahl an Nebencharakteren: Der unheimliche Vampyr Colja zum Beispiel, oder Maikas Freund Quicks, der immer mit seinem Kater Pummel unterwegs ist und der eine sehr bewegte Vergangenheit hatte. Es fällt einem nicht schwer, diese Figuren in sein Herz zu schließen und auf ihr Überleben in den grausamen Gassen der Stadt zu hoffen.

Was mir vor allem gefallen hat, ist die Verknüpfung der übernatürlichen und sehr weltlichen Handlungsstränge. Einerseits haben die Diebesbanden ganz normale Probleme wie Geldmangel und Razzien, andererseits treiben auch ganz andere Gestalten in der Stadt ihr Unwesen und stellen eine noch größere Bedrohung dar.

Die Auflösung der Story ist auch gut gelungen, alle Handlungsfäden finden ihren zufriedenstellenden Abschuss – was aber nicht bedeutet, dass es nicht ständig Überraschungen gibt, die einen als Leser:in immer wieder fesseln und die Seiten verschlingen lassen!

April 7

Tage der Schatten 1: Die Nachtalbe von Florian Clever

Maika die Schattenhand ist ein hochrangiges Mitglied der Nachtalbe, einer Diebesbande, die die Gassen der Königsstadt Galdin-Sor unsicher macht. Doch deren Tage scheinen gezählt, als sich auf einmal ihre konkurrierenden Banden zusammentun. Auch Inspektor Ismael, der auf der anderen Seite des Gesetzes steht, wird in diese gefährlichen Ereignisse hineingezogen…

Maika und ihre Freunde sind ein sympathisches Völkchen. Sie werden einem mit ihren Stärken und Schwächen genauso nähergebracht wie Ismael, obwohl die beiden auf verschiedenen Seiten kämpfen. Mit beiden Hauptfiguren trotz ihrer unterschiedlichen Interessen mitzufiebern, macht ihre Reise umso spannender.

Mir hat auch das Setting sehr gut gefallen. Obwohl die Handlung in einer Königsstadt spielt, kriegen wir von prächtigen Bällen oder Turnieren zu dessen Ehren nicht viel mit. Stattdessen verschlägt es uns in die Armenviertel, die Kanalisation oder auf Friedhöfe. Das sorgt dafür, dass wir einen interessanten und einzigartigen Blick auf diese Stadt bekommen. Auch, wie Maika sich an ihre Heimatstadt gewöhnt hat und wie sie mit ihren zahlreichen Gefahren umgeht, wird realistisch beschrieben.

Die Action kann sich ebenfalls sehen lassen. Maika als Diebin setzt natürlich eher auf Unauffälligkeit, aber da sie häufiger in Kämpfe verwickelt wird, ist auch Schnelligkeit von ihr gefragt. Die Kampfszenen sind dynamisch beschrieben und reißen einen mit, ohne dabei verwirrend zu werden.

Dieser erste Band ist der Auftakt einer Dilogie rund um den Bandenkrieg in Galdin-Sor. Allerdings ist der nicht die einzige Gefahr, mit der unsere Protagonist:innen konfrontiert werden. Auch diese Abwechslung sorgt dafür, dass „Die Nachtalbe“ von Anfang bis Ende spannend bleibt!

März 28

Biaoren – Die Klingen der Wächter 10 von Xianzhe Xu Review

Am Kaiserhof gehen große Veränderungen vor sich: Die seit Jahrzehnten gesicherte Position der Acht Säulen bröckelt endgültig und Minister Pei Shiju hat ganz eigene Pläne, wie mit der Bedrohung durch den Heshanat-Khagan umzugehen ist. Währenddessen holen die kaiserlichen Häscher Diting und Kuizhi Daoma und seine Gruppe endlich ein.

Wie an der Beschreibung zu erkennen ist, bietet auch dieser Band wieder eine gelungene Mischung aus Action und politischen Intrigen. Wir erfahren weitere Hintergründe über Daomas und Ditings Vergangenheit, aber auch die Motivation des Heshanat-Khagan, die ihn zu dem Gemetzel an den Familienoberhäuptern geführt hat, wird aufgeklärt.

Vor allem der Kaiser selbst, den wir meist als hoch oben thronenden Drachen erlebt haben, wird hier auch von einer neuen Seiten gezeigt und seine Handlungen in diesem Band sorgen wieder für spannendes Konfliktpotential.

Diese Spannung wird wie immer grandios von den Zeichnungen untermalt. Die Details werden immer an den richtigen Stellen gesetzt und auch nach zehn Bänden und zahlreichen Figuren sehen diese trotzdem so unterschiedlich aus wie echte Menschen. Die Actionszenen sind nervenaufreibend temporeich und dennoch gut nachzuvollziehen.

Der zehnte Teil von „Die Klingen der Wächter“ beantwortet einige Fragen, stellt aber gleichzeitig neue. Einige interessante Handlungsstränge werden weitergesponnen, und einer treibt sogar auf sein Finale zu. Ich konnte gar nicht mehr aufhören, diesen Manhua zu lesen, und hoffe darauf, auch den elften bald in die Finger zu kriegen.

März 26

Bu Tian Ge – Die Ballade von den Himmelsstürmern 3 von Xia Da

Nachdem Quchen seine Gefährt:innen mit einem mächtigen Zauber in Sicherheit gebracht hat, muss er sich schon der nächsten Herausforderung stellen: Dem Erreichen der nächsten Bewusstseinsstufe, bei dem ihm merkwürdige Trugbilder auflauern. Gleichzeitig setzt seine Schwester Ating zum letzten Kampf gegen den dämonischen Baili Ji an und die belagerten Tore der Hauptstadt drohen, zu fallen.

Wie eben beschrieben, nimmt die Geschichte hier gehörig Fahrt auf. Wir verfolgen inzwischen nicht nur die Handlungsstränge der beiden Geschwister, sondern auch die des tapferen und engstirnigen Soldaten Li Yan. Dank Figurenregister am Anfang und der kurzen Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse habe ich den Überblick behalten, diese Hilfe hatte ich aber auch nötig. Auch am Ende gibt es noch einmal genauere Beschreibungen der Figuren, Schauplätze und magischen Gegenstände, die mehr Kontext zu den Hintergründen geben.

Auch die Art der Magie, die hier angewandt wird und von chinesischer Mythologie inspiriert wurde, gefällt mir gut. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu „westlicher“ Fantasy, wie ich sie gewohnt bin, finde ich immer interessant zu lesen.

Es ist schon am Cover erkennbar, dass wir es hier mit einem einzigartigen und wunderschönen Zeichenstil zu tun haben. Das bedeutet allerding nicht, dass die Figuren deswegen alle gleich aussehen oder dass vor allem auf sie, nicht auf die Hintergründe, wert gelegt wurde. Im Gegenteil, jeder Aspekt der Bilder ist vollends gelungen und lädt dazu ein, die Seiten viel länger als nötig zu betrachten.

Mir hat der dritte Band sehr gut gefallen. Es gibt hier wieder eine Mischung aus den eher ruhigen Momenten der Kultivierung und Action, die Spannung bleibt immer auf einem hohen Niveau und ich habe mit den Charakteren, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe, mitgefiebert. Nach all den Enthüllungen des dritten Teils kann ich es kaum erwarten, auch den vierten zu lesen!

März 19

Ghostnet – Die Letzte Stadt von Fabian K. Roth

Glitch und Nikka verdienen ihren Lebensunterhalt als Scrapper, die vogelfreie Gesetzeslose jagen und deren Implantate verscherbeln. Doch ihr nächstes Ziel behauptet standfest, zum Mord an seiner Frau gezwungen worden zu sein. Und tatsächlich lässt dieser Fall Zweifel aufkommen an dem System, in das die beiden bis über beide Ohren verwoben sind und dem sie bisher treu ergeben waren.

Die Scrapper sind beide auf ihre eigene Art von der Vergangenheit fasziniert: Glitch sieht sich gerne als Cowboy auf einem Roboterpferd, Nikka hat sich ein bizarres Bild davon, was einen Punk ausmacht, aus Fragmenten der Vergangenheit zusammengeschustert. Sympathisch sind sie aber beide und wir lernen sie auf rund 250 Seiten als dreidimensionale Figuren kennen, die auch Platz dafür haben, sich zu verändern.

Nach jedem Kapitel bekommen wir Informationshappen serviert, die Nikka aus alten Datenträgern in den Ruinen geborgen hat: Passende Songtexte, Wikipedia-Einträge oder Interview-Schnipsel. Sie erlauben einen tieferen Einblick in die Welt von Ghostnet, sorgen häufig auch für ein Schmunzeln und lassen erahnen, wie viel Arbeit hinter dem Erschaffen dieser detailreichen Welt steckt.

Fabian Roth hat definitiv nicht vergessen, was Cyberpunk bedeutet: Nicht einfach nur Neonfarben und fortschrittliche Technik, sondern auch eine Analyse und Kritik unserer Gegenwart. Ich war positiv überrascht davon, wie realistisch die Handlung aufgebaut ist und wie kleine Details sich hinterher zu einem großen Ganzen zusammenfügen.

Ghostnet – Die Letzte Stadt ist der erste Teil der Reihe, deren Titel übrigens nicht ohne Hintergedanken gewählt wurde. Am Ende dieses Bandes erfahren wir, was er bedeutet. Welche weitreichenderen Konsequenzen diese Enthüllung für Glitch und Nikka haben wird, bleibt nach einem rasanten Finale offen und macht mich umso gespannter auf die Fortsetzung!

März 12

Trophäe von Gaea Schoeters

Hunter White ist, ganz seinem Namen entsprechend, begeisterter Hobbyjäger, der sich in seinem Urlaub nach Afrika zurückzieht, um sich dort der Illusion einer unbeschränkten Natur und fairen Jagd hinzugeben. Doch die letzte Beute, die er erlegen müsste, um die „Big Five“ abzuschließen, wird ihm vor der Nase weggeschnappt. Als er dann das Angebot bekommt, auf die Jagd nach einer ganz neuen Art von Beute zu gehen, weiß er nicht, ob er dieses Angebot ausschlagen kann…

Was mich an diesem Buch besonders fasziniert hat, ist die Darstellung des Protagonisten selbst. Ich kann nicht verhehlen, dass ich ihn von Anfang an komplett unsympathisch fand, trotzdem muss ich zugeben, dass er sehr konsequent und detailreich charakterisiert worden ist. Über die rund 250 Seiten, die wir mit ihm verbringen, lernen wir ihn und seine Sichtweise gut kennen und können auch eine Entwicklung darin beobachten. Er ist eine sehr dreidimensionale Figur, die in sich stimmig ist.

Diese Stimmigkeit lässt sich auch auf die gesamte Handlung übertragen. Niemals hatte ich das Gefühl, dass die Handlung einfach heruntergeschrieben worden ist, stattdessen scheint jedes Ereignis sorgfältig eingeplant und am Ende wirkt es fast wie ein Puzzle, bei dem auch das letzte Stück sorgfältig eingesetzt worden ist. Die ganze Handlung bezieht sich auf diesen einen Jagdausflug und führt schnörkellos bis zum Ziel, was diesen Eindruck noch verstärkt.

Besonders die Figur des von Heeren, einem Berufsjäger und Freund des Protagonisten, hat mir auch gefallen. Seine schonungslose, in sich geschlossene Logik, aus der er extrem unbequeme Schlüsse zieht, lässt sich sehr schön auf Hunters bisherige Weltsicht übertragen. Deren Inhalte kann ich an der Stelle leider nicht verraten, ohne zu viel von der Handlung vorweg zu nehmen.

Meiner Meinung nach hält dieser Roman, was er verspricht. Als Leser wurde ich in seine bizarre, aber nicht unrealistische Welt hineingezogen, habe mich auf mentale wie auch praktische Hintergründe der Großwildjagd eingelassen und wurde bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Für mich gehört „Trophäe“ zu den besten Büchern, die ich dieses Jahr gelesen habe.

Februar 4

Tiefensog von Fred Ink

Nach den Ereignissen aus „Todessaft“ wird Privatdetektiv Walter Dekker keine Zeit gegeben, sich der Trauer zu widmen: Eine Invasion aus Tiefen Wesen bedroht Arkham, der mächtige Nekromant Jedediah Smith treibt in verschiedenen Welten sein Unwesen und ihre neuen Verbündeten scheinen auch nicht sonderlich vertrauenswürdig zu sein.

Dieses Mal findet der scheinbar aussichtslose Kampf gegen Alte Götter und Tiefe Wesen an ganz unterschiedlichen Orten statt: Tief im Meer, in der verfluchten Stadt Arkham selbst und sogar auf dem Mond. Durch diese ungewöhnlichen und für menschliches Leben nicht gerade zuträglichen Settings wird auch die Spannung noch einmal gehörig angezogen, weil alleine die Umgebung schon einen Überlebenskampf fordert.

Unsere liebgewonnenen und leidgeprüften Charaktere sind selbstverständlich auch wieder dabei: Der vom Pech verfolgt Walter natürlich, der ehemalige Totengräber William und sein pelziger Freund Fostur, dieses Mal auch wieder Untersheriff Barbara und die Voodoo-Priesterin Benita Lambeau. Dass sie mit ihren zahlreichen Macken alle so sympathisch sind, lässt mich natürlich umso mehr um ihr Leben bangen.

Was mir an der Reihe auch immer wieder gefällt, ist, wie freimütig hier mit Lovecrafts ursprünglichem Material umgegangen wird. Natürlich sind viele Aspekte von ihm inspiriert, aber Einiges wird auch mit einem Augenzwinkern übernommen und genug eigene Ideen stecken sowieso in dieser Mischung, um es auch (gerade) für Leute, die Lovecraft schon rauf- und runtergelesen haben, spannend zu machen.

Für mich war der vierte Teil ein weiteres Highlight. Er bricht an vielen Stellen aufs Positivste mit Erwartungen und schafft es immer wieder, einen zu überraschen, obwohl wir schon so viele Abenteuer mit diesen Figuren erlebt haben. Und er setzt auch immer wieder eine Schippe drauf, selbst wenn ich längst gedacht hätte, dass es gar nicht mehr möglich ist: Walter stolpert einfach immer wieder in noch größere und grauenerregendere Gefahren.

Januar 30

Todessaft von Fred Ink

Im dritten Band der Akte Arkham-Reihe müssen sich Privatdetektiv Walter Dekker und seine Verbündeten alten und neuen Feinden stellen: Vampire treiben in der Stadt ihr Unwesen und der Nekromant Jedediah Smith ist auch nicht so besiegt, wie es scheint. Und dann wird Walter auch noch auf Reisen in eine andere, gefährliche Dimension geschickt…

Neben den aus vorherigen Bänden bekannten Charakteren kommen auch einige neue hinzu. Das sympathische Sammelsurium von Figuren macht das Lesen der Schicksale, die sie ereilen, umso nervenaufreibender. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass einfach nur Charaktere grundlos „verheizt“ werden, stattdessen werden sie alle mit eigenen Persönlichkeitsmerkmalen, Stärken und Schwächen ausgestattet.

Es gibt auch viele Anspielungen auf andere Bücher des Autors, wodurch die Welten auf interessante Weise verbunden werden. Auch für mich, der nicht alle Bücher gelesen hat, aus denen hier Figuren und Begebenheiten erwähnt werden, war alles verständlich dargestellt und durch Fußnoten immer gut nachvollziehbar.

Wie gewohnt bleibt die Handlung von Anfang bis Ende rasant. Für die Protagonist:innen und auch uns Leser:innen gibt es keine Atempause. Dieses Dauerfeuer sorgt aber keineswegs für eine Reizüberflutung und darauf möglicherweise folgende Langeweile, denn das hohe Niveau wird gut gehalten und mensch möchte auch auf der letzten Seite noch unbedingt mehr davon lesen.

Vor allem das Ende hat es auch in sich und macht mich froh, dass der vierte Band auch schon erschienen ist. Für mich bleibt „Die Akte Arkham“ eine spannende Reihe, die langsam immer mehr ihrer Hintergründe enthüllt und damit immer wieder aufs Neue lesenswert ist.

Januar 15

Wave von Jan C. Koch

Eigentlich sollte Wave aufgrund ihrer Vergangenheit und der Taten ihrer Eltern lieber keine Aufmerksamkeit in der Zitadellenstadt erregen, doch dann wird sie in einen Unfall verwickelt und beginnt plötzlich, die Stimme ihres liebsten Radiomoderators Aki in ihrem neuen Hörgerät zu hören – und ausgerechnet der braucht ihre Hilfe, um eine Verschwörung aufzudecken.

Mich hat dieses Setting direkt angesprochen. Auch die Zitadellenstadt selbst, deren hypertechnologischer Aufbau nur dank anderer Dimensionen, über die so gut wie gar nichts bekannt ist, funktioniert, und die mysteriösen Fähigkeiten, die einige Figuren entwickeln, haben mein Interesse geweckt.

Die Figuren selbst haben mir ebenfalls gefallen. Wave ist eine aufgeweckte und sympathische Protagonistin und mich hat vor allem beeindruckt, wie gut die Nebenfiguren in die Geschichte eingebunden sind. Jeder Charakter hat seine Rolle, seine Ziele und seine Persönlichkeit bekommen.

Die zentrale Verschwörung, um die sich alles dreht, ist, ohne zu viel verraten zu wollen, kreativ und ungewöhnlich. Die Aufklärung lässt nichts vermissen und tatsächlich jedes Puzzlestück an seinen Platz fallen, wobei sie Handlungsstränge verbindet, die anfangs noch zufällig erscheinen.

Insgesamt hat mich der Auftakt der Zitadellenstadt-Saga vollends überzeugt, vom einzigartigen Worldbuilding über die interessanten und liebenswerten Charaktere bis zu dem perfekten Ende, das trotzdem noch genug Fragen aufwirft, um einen zweiten Teil zu rechtfertigen.